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Schnellender Finger – Tendovaginitis Stenosans

Der sogenannte „schnellende Finger“ , auch Triggerfinger oder medizinisch Tendovaginitis stenosans genannt, ist ein sehr häufiges Krankheitsbild der Hand. Am häufigsten betrifft es den Ringfinger, kann aber jeden und auch mehrere Finger betreffen, inklusive den Daumen.

Die Beugesehnen aller Finger gleiten bei der Bewegung durch einen Kanal, die sogenannte Sehnenscheide, welcher an verschiedenen Stellen eine bindegewebige Verstärkung in Form von Ringbändchen hat.

Beim „schnellenden Finger“ bildet sich aufgrund einer chronischen Entzündung ein kleiner Knoten in der Sehne, typischerweise im Bereich des Fingergrundgelenks. Der Auslöser hierfür kann eine rheumatische Erkrankung, Gicht, hormonelle Veränderungen, Überbelastung oder ein Trauma sein. Es kann aber durchaus auch spontan auftreten.

Das klassische Symptom ist, dass der betroffene Finger aus der gebogenen Haltung nur erschwert und mit einem „Schnappen“ gestreckt werden kann. Manchmal muss auch die Gegenhand zur Hilfe genommen werden. In schweren Fällen kann der Finger sogar in der gebogenen Position fixiert bleiben.

Die Diagnose des schnellenden Fingers kann meistens durch die Beschreibung der Symptome und eine klinische Untersuchung gestellt werden. In manchen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung hilfreich sein.

Beim erstmaligen Auftreten kann versucht werden, mit einer Kortisonspritze die Entzündung zu hemmen und so den Knoten zur Abschwellung zu bringen. Oft bringt dies jedoch nur eine vorübergehende Besserung der Symptome und birgt auch das Risiko, dass die Sehne geschwächt wird und mitunter reissen kann. Mit einer kleinen, technisch relativ einfachen Operation kann das Ringbändchen in Nähe des Knotens gespalten werden, was die Symptome vollständig beheben kann. 

Rahmenbedingungen

Die Operation kann gut in Lokalanästhesie und ambulant durchgeführt werden.

Operationsdauer

20 Minuten

Operationstechnik

Über einen ca. 2 cm langen Hautschnitt im Bereich des Fingergrundgelenkes wird das Ringbändchen aufgesucht und scharf durchtrennt. Hierdurch wird die Engstelle entlastet und die Sehne kann wieder frei gleiten. Die Wunde wird danach mit einfachen Nähten verschlossen.

tendovaginitis WP 1

Wie bei jeder Operation bestehen auch beim der Ringbandspaltung chirurgische Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.

Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Ringbandspaltung sind
  • Nachblutung, Hämatom
  • Wundinfektion
  • verzögerte Wundheilung
  • problematische Narbenbildung
  • Wiederauftreten oder unwesentliche Verbesserung der Symptome
  • Nervenverletzung
  • Chronisches Schmerzsyndrom (CRPS)
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?

Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) können das Komplikationsrisko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Konsultation eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.

Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?

Meistens nicht. Wir bitten Sie aber, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.

Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?

Wir empfehlen in jedem Fall mit dem Rauchen mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation aufzuhören. Wundheilungsstörungen sind eine häufige Komplikation jeder Operation. Der Hauptgrund hierfür ist meist eine schlechte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.

Ich hatte schon einmal eine Ringbandspaltung, die Symptome sind aber unverändert oder zurückgekommen. Kann ich nochmals eine haben?

Prinzipiell ja. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass die Beschwerden auch wirklich auf einen Schnellenden Finger zurückzuführen sind. In den meisten Fällen werden wir eine Ultraschalluntersuchung und ev. auch ein Röntgen zum Ausschluss anderer Ursachen veranlassen.

Ich habe Symptome an beiden Händen. Können beide Seiten in der gleichen Operation behandelt werden?

Technisch ist dies gut möglich. Es ist jedoch ratsam, nicht beide Hände in der gleichen Sitzung zu behandeln. Für die ersten 2 Wochen nach der Operation sind Sie allein schon wegen des Verbandes und möglichem Wundschmerz doch etwas eingeschränkt, was bei der beidseitigen Behandlung in Alltagstätigkeiten sehr erschwerend sein kann und möglicherweise die Erholungszeit verlängern wird. Sollten Sie unverhofft zusätzlich Komplikationen entwickeln, wird sich die Erholungszeit bei beidseitiger Behandlung sicherlich noch weiter verlängern.

Eine Behandlung mehrerer Finger der gleichen Hand ist jedoch problemlos möglich.

Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?

Alltagstätigkeiten sind meist ab sofort möglich. Leichte manuelle Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit, kann spätestens nach 2 Wochen wieder aufgenommen werden. Schwere handwerkliche Tätigkeit kann meist nach 4 bis 6 Wochen wieder aufgenommen werden.

Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?

Ja.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Ringbandspaltung?

Ja. Bei gesicherter Diagnose handelt es sich um einen kassenpflichtigen Eingriff, welcher vollumfänglich übernommen wird.