Swissparc AG, Ihr kompetenter Partner für plastische und rekonstruktive Chirurgie sowie Dermatologie und Venerologie

Brustrekonstruktion – Brustaufbau mit Eigengewebe

Rahmenbedingungen

Die Operation findet immer in Vollnarkose und unter stationären Bedingungen statt. Die Hospitalisationsdauer beträgt in der Regel 5 bis 7 Tage. 

Operationsdauer

Ca. 4 bis 6 Std.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung nach einem mikrochirurgischen Eingriff ist speziell. Wie bereits erwähnt ist für das Gelingen der Rekonstruktion massgeblich, dass das Gewebe der neuen Brust eine gute Durchblutung behält. Besonders in den ersten 24 bis 72 Stunden nach der Operation ist die Nahtstelle der Gefässe anfällig für Störungen der Durchblutung. Häufige Ursachen sind:

  • ein kleines Blutgerinnsel (Thrombus) in einem der Gefässe;

  • ein abgeknickter oder verdrehter Gefässstiel;

  • Druck auf den Gefässstiel durch ein Hämatom, Gewebeschwellung oder einen zu engen Verband.

Wird eine Durchblutungsstörung rechtzeitig erfasst, kann das Problem manchmal durch eine Notfalloperation gelöst und die Rekonstruktion gerettet werden. Dies bedingt aber ein rasches Handeln.

Aus diesem Grund wird in den ersten 24 bis 72 Stunden nach der Operation die neu rekonstruierte Brust in regelmässigen, engen Zeitabständen (anfangs stündlich) von entsprechend geschultem Personal kontrolliert, sodass im Falle von kleinsten Änderung entsprechende Massnahmen eingeleitet werden können.

In die Wunden im Bereiche der rekonstruierten Brust wie auch in jene der Entnahmestelle werden meist eine oder auch mehrere Wunddrainagen eingelegt. Diese werden nach 1 bis 3 Tagen entfernt, wenn die Fördermenge minimal ist (Richtwert 30 ml pro 24 Std.).

Wurde das Gewebe für die Brustrekonstruktion vom Unterbauch (Abdomen) entnommen, wird zum Schutz innerer und äusserer Wunden oftmals ein Bauchgurt oder ein Mieder für 4 bis 6 Wochen empfohlen.

Vor Austritt wird Ihnen ein bügelloser Sport-BH angepasst, den Sie für weitere 6 Wochen tags und nachts tragen sollen.

Duschen ist in der Regel erlaubt. Die Wunden können durch Abkleben jeweils trocken gehalten werden.

Wir empfehlen keine sportlichen oder oberkörperlastigen Tätigkeiten wie Heben von Lasten über 5 kg für 6 Wochen nach der Operation.

Nachkontrollen

Routinemässige Nachkontrollen durch unsere Fachpersonen Wundpflege und das Ärzteteam erfolgen in unserer Praxis, typischerweise erstmals 1 bis 2 Wochen nach der Operation. Die Häufigkeit weiterer Kontrollen richtet sich nach dem Heilungsverlauf. Auf Wunsch kann Ihr Hausarzt/-ärztin und/oder die Spitex in die Nachsorge eingebunden werden.

Die Nachkontrollen bezüglich Krebsnachsorge erfolgen unabhängig davon im jeweiligen Brustzentrum oder Ihrer FrauenärztIn

Medizinisch: DIEP Flap (Deep Inferior Epigastric Perforator Flap)

Das Gewebe für die neue Brust wird in Form von Haut- und Fettgewebe vom Unterbauch unterhalb des Nabels entnommen. Die Blutgefässe, welche diese Region versorgen, verlaufen unterhalb der geraden Bauchmuskulatur und geben kleine Äste durch den Muskel in das darüberliegende Gewebe ab (sogenannte Perforatoren). Einer dieser kleinen Äste muss bei der Operation nach Spalten der Muskelfaszie durch den Muskel hindurch verfolgt werden bis zu seiner Mündung in das Hauptgefäss. Das Hauptgefäss wird dann bis zur Leiste verfolgt und dort vor der Einmündung in die grossen Beckengefässe abgesetzt. Das Gewebestück kann anschliessend zur Brustentnahmestelle verschoben werden, wo es zur neuen Brust geformt wird. Die Gefässe des Lappens werden danach an die Blutgefässe im Bereiche der Brustwand oder der Achsel angeschlossen.                  

Der Wundverschluss der Entnahmestelle des Gewebes am Bauch ist fast identisch mit einer ästhetischen Bauchstraffung (Abdominoplastik). Zuerst wird die längsgespalten Muskelfaszie wieder verschlossen. Anschliessend werden Haut- und Unterhautgewebe oberhalb des Nabels bis auf Höhe der untersten Rippen entlang der Bauchwand abgelöst. Somit kann das Gewebe nach unten gezogen und die Wunde spannungsfrei zugenäht werden. Wie bei der Abdominoplastik muss der Bauchnabel neu auf seiner anatomisch richtigen Höhe eingesetzt und eingenäht werden. Es verbleibt am Ende eine quer verlaufende Narbe entlang des Unterbauchs, welche meist gut in der Unterhosen oder einem Bikini versteckt werden kann. Die Narbe um den Bauchnabel wird nach meistens 12 bis 15 Monaten unauffällig. 

Im Falle einer beidseitigen Brustrekonstruktion kann, sofern genügend Gewebe vorhanden ist, aus je einer Hälfte der Haut-/Gewebespindel eine Brust geformt werden. Dies bedingt jedoch, dass für jede Seite ein separater Gefässstiel herauspräpariert wird, welcher im Bereiche jeder Brust mit den dortigen Blutgefässen verbunden werden kann. Die Narben am Bauch sind die gleichen wie bei einer einseitigen Rekonstruktion.

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Variante mit Muskel: TMG Flap (Transverse Myocutaneous Gracilis Flap)
Variante ohne Muskel: PAP Flap (Profunda Artery Perforator Flap)

Diese Technik kommt meistens dann infrage, wenn bei schlanken Frauen nicht genügend überschüssiges Gewebe in der Unterbauchregion vorhanden ist (besonders für eine beidseitige Rekonstruktion) oder wenn früher bereits eine Bauchstraffung durchgeführt wurde.

Anders als bei der Rekonstruktion mit Gewebe vom Abdomen wird hier von der Oberschenkelinnenseite eine querverlaufende Haut- und Fettgewebespindel zusammen mit einem Muskel entnommen. Dies erlaubt es, der neuen Brust etwas mehr Volumen zu geben, als sonst mit nur Haut- und Unterhautgewebe von der Oberschenkelinnenseite möglich wäre. Der sogenannte Gracilis-Muskel ist ein langer, dünner Muskel, welcher entlang der Oberschenkelinnenseite verläuft. Seine Funktion kann nach der Entfernung ohne Einschränkung durch andere Muskeln übernommen werden. Die Wunde am Oberschenkel kann am Ende direkt verschlossen werden und es verbleibt eine lange Narbe entlang des Schrittes und der Leiste. Bei einer kleinen Brust und voluminösen Oberschenkeln kann der Muskel auch zurückgelassen und der feine Gefässstiel wie beim DIEP Flap durch Längsspreizen der Muskelfasern herauspräpariert werden.

Die weiteren Schritte der Operation sind die gleichen wie bei der Rekonstruktion mit Gewebe vom Abdomen.

TMG WP

Medizinisch: SGAP Flap (Superior Gluteal Artery Perforator Flap)

Diese Variante kommt wie der Oberschenkellappen bei schlanken Patientinnen zum Einsatz. Die Lappenhebung ist etwas schwieriger und das Verfahren ist nur geeignet, wenn das sonst eher härtere Sitzfett im oberen Gesässanteil, entsprechend der Brustbeschaffenheit, weich ist. Die Erholungszeit ist deutlich kürzer als beim TMG Flap, die Narbe allerdings unbekleidet besser sichtbar.

SGAP WP

Die Brustrekonstruktion mittels Gewebe vom Rücken ist eine altbewährte und sehr sichere Technik der Brustrekonstruktion. Da der Rückenmuskel zwar flächig relativ gross, jedoch volumenmässig nicht ausreichend für die Formung einer adäquaten Brustgrösse ist, muss darunter meist ein Implantat eingelegt werden. Da das Implantat in diesem Fall jedoch komplett vom Muskel und oft einer zusätzlichen Schicht Haut- und Unterhautgewebe bedeckt werden kann, sind die Risiken für Komplikationen wie Wundheilungsstörung oder eine frühe Kapselfibrose deutlich geringer als bei einer alleinigen Implantatrekonstruktion.

Der Hautschnitt für die Muskelentnahme erfolgt am Rücken, seitlich unterhalb des Schulterblattes, und misst in der Regel ca. 20 bis 25 cm. Wenn für die Brustrekonstruktion auch etwas Haut benötigt wird, kann eine Hautspindel auf dem Muskel belassen werden. Der Muskel wird von seinen Ansätzen am Oberarm im Bereiche der Achsel und entlang der Wirbelsäule abgelöst. Die Blutgefässe, welche den Muskel versorgen, werden hierbei geschont. Der Muskel wird dann unter der Haut nach vorne in die Brustregion geschwenkt. Dort wird, wie bei der Rekonstruktion mit Implantat alleine, eine Tasche für das Implantat präpariert, das Implantat eingeführt und dann der Muskel über das Implantat gelegt. Die Wunde wird entweder über dem Muskel und dem Implantat verschlossen oder die Hautspindel mit der Haut im Bereich der Brust eingenäht.  
Die Entnahmestelle des Haut- und/oder Muskelgewebes wird direkt verschlossen und es verbleibt eine Narbe am Rücken, die meist teilweise oder ganz im BH versteckt werden kann.

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Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Brustrekonstruktion sowohl chirurgische als auch narkosebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwäche sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.

Allgemeine Risiken jeder Operation sind
  • Nachblutung
  • Infektion
  • Thrombose (inklusive Lungenembolie)
 
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Brustrekonstruktion mit Eigengewebe sind

 

Frühkomplikationen im Bereiche der rekonstruierten Brust (in den ersten Tagen bis Wochen)

  • Durchblutungsstörungen und im schlimmsten Fall Verlust eines Teils oder der ganzen rekonstruierten Brust
  • Nachblutungen (Hämatom)
  • Wundheilungsstörungen
  • Infektionen
  • Hautnekrose
  • Fettgewebsnekrose

 

Spätkomplikationen im Bereiche der rekonstruierten Brust (in den ersten Wochen bis Monate)

  • Volumenverlust (Nach Bestrahlung, Muskelschrumpfung)
  • Fettgewebsnekrose
  • Unschöne Narben
  • Asymmetrie

 

Komplikationen im Bereiche der Entnahmestelle

  • Wundheilungsstörungen
  • Hautnekrose
  • Hämatom
  • Serom
  • “Hundeohren” (Dog Ears)
  • Unschöne Narben
  • Konturstörungen oder Asymmetrien
  • Gefühlsstörungen der Haut

 

Komplikationen speziell bei Entnahmestelle Abdomen

  • Bauchwandschwäche/Hernie
  • Absterben des Bauchnabels
  • Gefühlsstörung der Bauchhaut
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Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?

Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente, wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar), oder Hormone können das Komplikationsrisiko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Operationsvorbesprechung eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.

Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?

Brustrekonstruktionen mit Eigengewebe sind technisch anspruchsvolle Operationen mit mehreren Teilschritten und einer entsprechend langen Operationsdauer. Obwohl im Durchschnitt die Operation in ca. 6 Stunden durchgeführt werden kann, kann die Operation aufgrund gewisser Umstände weit länger dauert. Vor der Operation muss in jedem Fall geklärt werden, ob bei Ihnen Begleiterkrankungen (insbesondere Herz-Kreislauf- oder Lungenprobleme) bestehen, welche mit einem erhöhten Narkoserisiko verbunden sind. Wir bitten Sie, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt die notwendigen Untersuchungen besprechen und veranlassen können. Sollte bei Ihnen der Verdacht auf eine Blutgerinnungsstörung bestehen, dann muss dies vorgängig abgeklärt werden.

Wie weiss ich, welche Art von Brustrekonstruktion für mich die beste ist?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Alle Techniken haben allgemeine, aber auch individuelle, patientinnenspezifische Vor- und Nachteile. Wesentliche Faktoren, welche die Wahl beeinflussen können, sind: Zeitpunkt der Rekonstruktion (sofort oder verzögert), Körperstatur, Weichteile im Bereich der zu rekonstruierenden Brust, gesundheitlicher Zustand und Begleiterkrankungen, Krebsnachbehandlung (Bestrahlung, Chemotherapie) und selbstverständlich Ihre Wunschvorstellungen. Sämtliche Therapiemöglichkeiten sowie unsere Empfehlungen in Ihrem speziellen Fall werden wir im Rahmen der Konsultation mit Ihnen besprechen.

Welche Abklärungen müssen vor einer Rekonstruktion mit Eigengewebe durchgeführt werden?

Für die Rekonstruktion mit Gewebe vom Bauch wird heutzutage fast routinemässig eine Röntgendarstellung der Gefässe der Bauchwand (sog. CT Angiographie) durchgeführt. Diese Untersuchung gibt dem Chirurgen wertvolle Information über die Grösse und den Verlauf der Blutgefässe, was die Planung der chirurgischen Taktik und deren Durchführung vereinfacht und beschleunigt.

Bei geplanter Gewebeentnahme am Oberschenkel ist diese Untersuchung meist nicht notwendig, weil dort die Gefässanatomie wesentlich konstanter ist.

Bei mir ist eine Strahlentherapie und/oder Chemotherapie vorgesehen. Kann ich trotzdem eine Brustrekonstruktion haben?

Ja. Weder eine Chemotherapie noch eine Strahlentherapie verunmöglichen eine Brustrekonstruktion. Der Zeitpunkt der Rekonstruktion muss jedoch unter Umständen der Krebstherapie angepasst werden. Wundheilungsstörungen können den geplanten Beginn einer anschliessenden Chemo- oder Radiotherapie verzögern. 4 bis 6 Wochen nach Abschluss einer Chemotherapie kann eine Brust rekonstruiert werden. Nach der Bestrahlung wird eine Wartefrist von 6 Monaten empfohlen. Den richtige Zeitpunkt für Ihre Operation besprechen wir gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Behandlungsteam (inkl. GynäkologIn, OnkologIn).

Ich hatte bereits eine Brustrekonstruktion, welche gescheitert ist. Kann ich trotzdem eine erneute Rekonstruktion haben?

In den meisten Fällen ja. Die Art der Rekonstruktionen, die bei Ihnen noch infrage kommen, hängen jedoch von der vorherigen Rekonstruktion und Ihren körperlichen Gegebenheiten ab.

Ich hatte bereits eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe auf der Gegenseite. Kann meine zweite Brust auch mit Eigengewebe rekonstruiert werden?

Das hängt davon ab, mit welcher Technik die erste Brust rekonstruiert wurde. Wenn bereits Gewebe vom Bauch entnommen wurde, kann von dort kein zweites Mal Gewebe genommen werden. In diesem Fall müssten andere Optionen (Oberschenkel, Gesäss etc.) in Erwägung gezogen werden.

Ich hatte früher eine Bauchstraffung. Kann ich trotzdem eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe haben?

Nein. Bei der Bauchstraffung wird das Haut- und Unterhautgewebe entlang der Bauchwand abgelöst damit es nach unten gezogen und so gestrafft werden kann. Hierbei werden meist genau die kleinen Blutgefässe (Perforatoren) verletzt, welche bei der Rekonstruktion als Blutversorgung für die neue Brust verwendet werden. Somit wird diese Art von Rekonstruktion nach einer Bauchstraffung nicht mehr möglich sein. Eine Rekonstruktion mit Gewebe vom Oberschenkel kann jedoch ebenfalls durchaus in Frage kommen.

Ich hatte früher eine Liposuktion (Fettabsaugung) am Abdomen und/oder an den Oberschenkeln. Kann ich trotzdem eine Rekonstruktion mit Gewebe von diesen Regionen haben?

Bei der Liposuktion kann es sein, dass unbemerkt kleine Gefässe, die das Haut- und Unterhautgewebe am Abdomen versorgen verletzt wurden. Somit ist es nicht möglich, mit Sicherheit vorauszusagen, ob die Versorgung des für die Brust geplanten Gewebeareals ausreichend sein wird. Entsprechend wird in dieser Situation von einer DIEP-Lappenplastik eher abgeraten.

Wie oft scheitert eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe?

Statistisch gesehen scheitert die Rekonstruktion mit Eigengewebe in ca. 1 bis 5 % aller Fälle.

Was passiert, wenn das Gewebe der neuen Brust abstirbt?

Weil nicht durchblutetes Gewebe einen wesentlichen Infektionsherd darstellt, muss das abgestorbene Gewebe chirurgisch in Narkose entfernt werden. Manchmal muss die verbleibende Wunde am Brustkorb vorübergehend mit speziellen Verbänden (z.B. Vacuum-Verband) behandelt werden. Grundsätzlich wird man zeitnah einen erneuten Versuch einer Rekonstruktion anstreben. Der Zeitpunkt und die Technik hängen von verschiedenen Faktoren ab und werden individuell mit Ihnen besprochen.

Kann mein Körper das Gewebe der neuen Brust abstossen?

Nein. Da es sich um Ihr eigenes Gewebe handelt, wird es von Ihrem Körper auch als solches weiterhin erkannt. Sofern eine gute Durchblutung gewährleistet ist, kann es nicht abgestossen werden.

Ich hatte früher eine Brustvergrösserung mit Implantat der nicht betroffenen Brust. Kann das Implantat drin bleiben?

Grundsätzlich muss das Implantat in der gesunden Brust nicht entfernt werden. Es kann jedoch sein, dass für ein möglichst symmetrisches Resultat im Verlauf empfohlen wird, das Implantat gegen ein neues einer passenderen Grösse auszutauschen.

Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?

Wir empfehlen in jedem Fall mit dem Rauchen mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation aufzuhören. Speziell bei einer mikrochirurgischen Rekonstruktion, bei der die Blutversorgung der Brust ohnehin in den ersten Tagen sehr kritisch ist, kann das Nikotin alleine gar zu einem Scheitern der Rekonstruktion führen. Zudem ist eine der häufigsten Komplikationen einer Brustrekonstruktion die Wundheilungsstörung, welche im schlimmsten Fall ebenfalls zu einem kompletten Versagen der Rekonstruktion führen können. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die für die Wundheilung essentielle Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird. 

Wie lange nach der Operation muss ich warten, bis eine Brustwarzenrekonstruktion durchgeführt werden kann?

In den meisten Fällen wird empfohlen, ca. 3 bis 6 Monate zu warten, bis die neue Brust komplett eingeheilt ist, sich die Gewebe beruhigt haben und somit auch die endgültige Position der Brustwarze an die gesunde Seite angepasst werden kann.

Wie wird der Brustwarzenhof wiederhergestellt?

Heutzutage wird der Warzenhof standardmässig tätowiert. Die Transplantation von ausgedünnter Haut aus der Leistengegend wird kaum mehr verwendet, da diese farblich oft wesentlich schlechter passend ist. 

Kann ich auch nach vielen Jahren eine Brustrekonstruktion haben?

Es gibt grundsätzlich keine zeitliche Limite, wann eine Brustrekonstruktion nicht mehr durchgeführt werden kann. Sofern es Ihr gesundheitlicher Zustand zulässt, kann eine Rekonstruktion auch Jahre nach der Brustentfernung erfolgen.

Muss ich nach der Brustrekonstruktion weiterhin in die Brustkrebs Nachsorge?

Auf jeden Fall. Die Brustkrebsnachsorge muss durch Ihren betreuenden Spezialist durchgeführt werden, unabhängig davon, ob eine Rekonstruktion durchgeführt wurde.

Kann ich nach der Operation noch eine Mammographie haben?

Grundsätzlich ja. Die technische Durchführung einer Mammographie, sowie die Bildqualität kann aber je nach Brustform und Grösse etwas erschwert werden. Zunehmend wird heutzutage in der Brustkrebsdiagnostik das MRI verwendet, welches auch nach einer Rekonstruktion mit Implantat ohne Einschränkung durchgeführt werden kann. Wichtig ist, dass der Radiologe Ihre Vorgeschichte und die Art von Rekonstruktion kennt.

Wenn ich die rekonstruierte Brust zu klein finde, kann ich ein Brustimplantat haben?

Besonders bei schlanken Frauen ist die Menge an Eigengewebe beschränkt, sodass nicht eine beliebig grosse Brust rekonstruiert werden kann. Insbesondere bei der Gewebeentnahme vom Oberschenkel kann es im Verlaufe der Zeit zu einem Volumenverlust kommen. Dies geschieht, weil der Muskelanteil des Lappens nun nicht mehr aktiviert bzw. trainiert wird und somit teilweise schrumpft. Wenn der Wunsch besteht, kann durch Einlage eines Silikonimplantates die Brust etwas vergrössert werden. Eine Alternative wäre, das Volumen mittels Eigenfett etwas zu verbessern (siehe Rubrik Lipofilling). Wir empfehlen dies jedoch frühestens 12 Monate nach der Rekonstruktion.

Kann man eine Brust nur mit Eigenfettunterspritzung rekonstruieren?

Als alleinige Technik zur Brustrekonstruktion ist das Lipofilling nicht geeignet. Damit das eingespritzte Fett einheilt und sein Volumen hält, muss ein Minimum an bereits durchblutetem Gewebe vorliegen, in welches das Fett verteilt werden kann. Dies ist nach einer Brustentfernung, insbesondere nach Bestrahlung, oft nicht gewährleistet. Hinzu kommt, dass die Menge an Fettgewebe, welches zuverlässig nach dem Einspritzen auch einheilt, beschränkt ist. Auch unter besten Bedingungen bräuchte es somit mindestens 4 oder noch mehr Sitzungen, bis ein angemessenes Volumen erreicht werden könnte.

Eigenfettunterspritzung kann jedoch nach einer Brustrekonstruktion für kleinere Volumenkorrekturen oder zur zusätzlichen Verbesserung von Kontur und Narben nützlich sein (mehr Informationen dazu finden Sie unter der Rubrik: Eigenfettunterspritzung, Lipofilling).

Kann eine Brustasymmetrie korrigiert werden?

Das Ziel der Brustrekonstruktion ist es, eine möglichst gute Symmetrie zu erreichen. Inwieweit dies bei einer einseitigen Rekonstruktion möglich ist, hängt von der Brustgrösse ab. Bei einer relativ grossen gesunden Brust ist es oft nötig, die gesunde Brust zu verkleinern und so an die rekonstruierte anzupassen. Dies wird jedoch erst in einer späteren, zweiten Operation durchgeführt, da erst nach etwa 6 Monaten die endgültige Form und Grösse der rekonstruierten Brust abgeschätzt werden kann. Eine hundertprozentige Symmetrie kann nicht erwartet werden.

Muss ich mich nach der Operation langfristig körperlich einschränken?

Wir empfehlen für die ersten 6 bis 8 Wochen nach der Operation keine oberkörperlastigen Tätigkeiten vorzunehmen. Dies schliesst auch das Heben schwerer Lasten und sportliche Aktivitäten wie Joggen ein. Nach dieser Heilungsperiode gibt es keine Einschränkungen.

Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?

Dies hängt von der Arbeitstätigkeit, der Operationstechnik und allfälligen Nachbehandlungen ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit, kann in der Regel nach ca. 2 bis 3 Wochen zumindest teilweise wieder aufgenommen werden.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Brustvergrösserung?

Ja. Die Rekonstruktion der Brust nach Brustkrebs ist eine Pflichtleistung gemäss KVG und Brustrekonstruktionen und wird vollumfänglich von der Krankenkasse übernommen. Dies gilt auch für Folgeeingriffe (z.B. Rekonstruktion der Brustwarze, Angleichung der gesunden Brust), wobei hier empfohlen wird, vor der Operation eine Bestätigung der Kostenübernahme von der Kasse einzuholen.