Im Rahmen des normalen Alterungsprozesses oder nach raschem Gewichtsverlust kommt es zu einer Erschlaffung der Haut und des Bindegewebes. Mit dem Zug der Schwerkraft verlieren somit verschiedene Körperregionen, so auch die Gesässregion, sichtlich ihre jugendliche Straffheit und Form.
Durch Entfernung der überschüssigen, hängenden Haut und Unterhaut kann eine Verbesserung der Kontur geschaffen werden.
Nahtmaterial
Sowohl die tiefen wie auch die oberflächlichen Nähte werden mit resorbierbarem (selbstauflösendem) Nahtmaterial durchgeführt.
Nachbehandlung
Ein Kompressionsmieder muss nach der Operation für 4 bis 6 Wochen Tag und Nacht getragen werden.
Sie dürfen unmittelbar nach der Operation aufstehen und gehen.
Sofern die Verbände (meist wasserfeste Folienpflaster) trocken und dicht bleiben, können sie in der Regel bis zur ersten Nachkontrolle in der Sprechstunde belassen werden. Duschen ist ab sofort erlaubt. Ein feuchter oder verschmutzter Verband muss umgehend gewechselt werden.
Leichte körperliche Arbeit, auch Autofahren, kann in der Regel nach ca. 2 Wochen wieder aufgenommen werden. Schwere körperliche Arbeit und Sport wird in der Regel frühestens nach 4 bis 6 Wochen empfohlen.
Nachkontrollen
Routinemässige Nachkontrollen durch unsere Fachpersonen Wundpflege und das Ärzteteam erfolgen in unserer Praxis. Die Häufigkeit der Kontrollen richtet sich nach dem Heilungsverlauf. Auf Wunsch kann auch Ihr Hausarzt/-ärztin und/oder die Spitex in die Nachsorge eingebunden werden.
Physiotherapie/Narbenpflege
Bei grossen Wundflächen und langen Hautschnitten ist die Wundheilung für Ihren Körper eine besondere Herausforderung. Hierbei spielen Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) durch Lymphstau eine wesentliche Rolle. Physiotherapeutische Massnahmen wie Lymphdrainage und Narbenmassage können den Heilungsverlauf stark positiv beeinflussen und gehören bei uns zur standardmässigen Nachbehandlung.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Physiotherapie nach Straffungsoperationen.
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Gesässstraffung sowohl chirurgische wie auch narkosebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Komplikationsrisiko wesentlich.
Allgemeine Risiken jeder Operation sind
- Nachblutung
- Infektion
- Thrombose (inklusive Lungenembolie)
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Gesässstraffung sind
- Wundheilungsstörungen
- Hämatom
- Serom
- Infektion
- Unschöne oder asymmetrische Narben
- Dog ears
- Bleibende Gefühlsstörung der Haut
Seltene Komplikationen
- Haut-/Gewebenekrose
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?
Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) können das Komplikationsrisiko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Operationsvorbesprechung eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.
Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?
Vor der Operation muss in jedem Fall geklärt werden, ob bei Ihnen Begleiterkrankungen (insbesondere Herz-, Kreislauf- und/oder Lungenprobleme) bestehen, welche mit einem erhöhten Narkoserisiko verbunden sind.
Wir bitten Sie, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.
Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?
Wir empfehlen in jedem Fall mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören. Eine der häufigsten Komplikationen eines Gesässlifts sind Wundheilungsstörungen. Im schlimmsten Fall kann dies zum Absterben grösserer Areale der Haut im Bereiche der Wundränder führen und somit einen direkten Wundverschluss verunmöglichen. Der Hauptgrund hierfür ist eine schlechte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.
Kann es nach einem Gesässlift im Verlaufe der Zeit wieder zu einer Erschlaffung der Gesässpartie kommen?
Ja, unweigerlich. Der normale Alterungsprozess des Gewebes mit Verlust der Elastizität und der Effekt der Schwerkraft können mit keiner Operation aufgehalten werden.
Was passiert, wenn ich ein Serom entwickle?
Ein Serom ist eine relativ häufige Komplikation nach sämtlichen Operationen mit grossen Wundflächen. Das Serom selber ist ungefährlich, dessen Behandlung kann jedoch ärgerlich und mühselig sein. Kleine Flüssigkeitsansammlungen können belassen werden, bis der Körper sie von selber abbaut. Bei grösseren Flüssigkeitsmengen sollte die Flüssigkeit mit einer Nadel abpunktiert werden. Dies erfolgt im Rahmen einer Sprechstundenkonsultation und ist in der Regel schmerzlos. In manchen Fällen bedarf es jedoch wiederholter Punktionen über mehrere Wochen. Das Kompressionsmieder reduziert das Risiko einer Seromentwicklung.
Ich wünsche eine Straffung mehrerer Körperregionen. Können diese in der gleichen Narkose durchgeführt werden?
Technisch ist dies in gewissen Fällen möglich. Kombinationseingriffe führen jedoch zu einer verlängerten Operationszeit und Vergrösserung der Wundflächen, was mit einem wesentlich erhöhten Komplikationsrisko verbunden ist. Kombinationseingriffe werden somit nur in ausgewählten Situationen durchgeführt.
Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?
Dies hängt von der Arbeitstätigkeit ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit oder Autofahren, kann normalerweise nach etwa 2 Wochen wieder aufgenommen werden. Schwere körperliche Tätigkeiten und Sport sind sicherlich frühestens nach komplettem Abschluss der Wundheilung aufzunehmen, was meist nach ca. 4 Wochen der Fall ist.
Erhalte ich ein Arztzeugnis?
Es kann für die Zeit nach der Operation kein medizinisches Arbeitszeugnis ausgestellt werden. Wir empfehlen somit eine gute Planung des Operationstermins.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Gesässstraffung?
Nein. Die Gesässstraffung ist ein ästhetischer Eingriff, welcher auch bei nachgewiesener psychischer Belastung von der Krankenkasse nicht übernommen wird.
Wenn ich aufgrund einer Komplikation behandelt, hospitalisiert oder eventuell nochmals operiert werden muss, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Ja, sofern es sich um eine medizinische Komplikation wie zum Beispiel eine Infektion handelt.
Korrekturen von “ästhetischen Komplikationen” werden nicht übernommen.