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Narbenkorrektur durch Exzision

Rahmenbedingungen

Kleine Narbenkorrekturen können meist gut in Lokalanästhesie und ambulant durchgeführt werden. Bei grösseren Narben oder solchen an schwierigeren Körperregionen wird der Eingriff unter Vollnarkose empfohlen. Eine Hospitalisation ist selten nötig.

Operationsdauer

Je nach Grösse und Lokalisation der Narbe 1 bis 2 Std.

Operationstechnik

Die Narbe wird meist in einer Spindelform knapp ausserhalb der Grenzen der Narbe ausgeschnitten. Die Achse der Spindel kann bei Bedarf angepasst werden, damit der Verlauf der neuen Narbe entlang einer natürlichen Hautfalte zu liegen kommt. Können die Wundränder nicht ohne Spannung zusammengebracht werden, kann durch gezieltes Einschneiden und Verschieben des angrenzenden Gewebes die Spannung gelöst oder zumindest gemindert werden (lokale Lappenplastik). Die Wunden werden mit tiefen und oberflächlichen Nähten verschlossen.

Nahtmaterial

Die tiefen Nähte bestehen immer aus selbstauflösendem (resorbierbarem) Nahtmaterial. Die Hautnähte werden je nach Ort und Situation teilweise auch mit nicht-resorbierbarem Material durchgeführt, welches nach 1 bis 2 Wochen wieder entfernt wird.

Nachbehandlung

Bei den meisten Narbenkorrekturen sind Alltagstätigkeiten nach wenigen Tagen oder sogar sofort möglich. Je nach Lokalisation, speziell bei Wunden über Gelenken oder solchen, die nicht komplett spannungsfrei verschlossen werden konnten, gilt es, das Operationsgebiet möglichst zu schonen, bis die Wunde komplett verschlossen ist. Dies ist meist nach 2 bis 3 Wochen der Fall.

Wurden nicht-resorbierbare Nähte verwendet, müssen diese je nach Lokalisation nach 1 bis 2 Wochen entfernt werden. Dies erfolgt im Rahmen der routinemässigen Nachkontrolle in der Sprechstunde.

Die meisten Operationswunden können abgeklebt werden, sodass die Verbände bis zur ersten Nachkontrolle belassen werden können und Duschen möglich ist.

Je nach Grösse und Lokalisation der Narbe lohnt es sich, schon sehr früh mit vorbeugenden Massnahmen und der Narbenpflege zu beginnen. 

Häufige Massnahmen, die Sie selber durchführen können, sind:

  • tägliches Einmassieren einer rückfettenden Crème
  • absoluter Sonnenschutz
  • ev. Silikonpflaster oder Silikongel
  • ev. Kompression

 

Vor allem bei grösseren Narben kann eine physiotherapeutische Narbenbehandlung vorteilhaft sein.

Weitere Informationen zur physiotherapeutischen Narbenbehandlung finden Sie hier.

Nachkontrollen

Routinemässige Nachkontrollen erfolgen nach einer bis zwei Wochen sowie nach 3 Monaten. 

Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Narbenkorrektur sowohl chirurgische wie auch narkosebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.

Allgemeine Risiken jeder Operation sind
  • Nachblutungen
  • Infektionen
  • Thrombose (inklusive Lungenembolie)
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Narbenkorrektur sind
  • Nachblutung, Hämatom
  • Wundinfektion
  • verzögerte Wundheilung
  • erneute problematische Narbenbildung
  • bleibende Gefühlsstörungen
  • Konturunregelmässigkeiten

Seltene Komplikationen
  • Hautnekrose
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?

Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) oder Hormone können das Komplikationsrisiko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Operationsvorbesprechung eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.

Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?

Meistens nicht. Wir bitten Sie aber, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.

Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?

Wir empfehlen in jedem Fall mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören. Wundheilungsstörungen sind eine häufige Komplikation jeder Operation. Der Hauptgrund hierfür ist meist eine schlechte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.

Ich hatte schon einmal eine Narbenkorrektur, welche aber nicht zufriedenstellend ist. Kann ich nochmals eine haben?

Prinzipiell ja. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb eine Narbe schlecht geheilt ist. Viele davon sind auch mit der besten und sorgfältigsten chirurgischen Technik nicht zu beeinflussen. Bevor eine erneute Narbenkorrektur geplant wird, muss das Risiko einer unwesentlichen Verbesserung oder sogar Verschlechterung des aktuellen Zustands gut abgewogen werden.

Ich neige zu Keloiden (wuchernde Narbenbildung). Kann das verhindert werden?

Meistens nicht. Die Neigung zu Keloiden ist in den allermeisten Fällen genetisch veranlagt. Es ist vor allem bei dunkelhäutigen Menschen und Menschen aus dem asiatischen Raum häufig. Hinzu kommt, dass bestimmte Körperregionen – meist Orte, wo die Haut oft unter Spannung steht (z.B. über Gelenken oder im Bereich des Brustbeins) – ebenfalls ein erhöhtes Keloidrisiko zeigen. In vielen Fällen (bis zu 70%) ist eine Kombinationsbehandlung mit Ausschneiden der Narbe und anschliessend gezielter Bestrahlung der Region erfolgreich.

Warum heilen nicht alle meine Narben gleich schön?

Die Narbenbildung ist nicht nur von Mensch zu Mensch unterschiedlich, sondern auch von verschiedenen Faktoren innerhalb der einzelnen Person abhängig. Hierzu gehören unter anderem: Lokalisation der Narbe, Art der Wunde (präziser chirurgischer Schnitt versus unregelmässige Wunde nach einem Unfall), Tiefe der Wunde, Dauer der Wundheilung, verwendetes Nahtmaterial, Infektionen, Alter der Person.

Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?

Dies hängt von der Grösse der Wunde und der Arbeitstätigkeit ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit, kann oft sofort oder nach einigen Tagen wieder aufgenommen werden.

Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?

Nur, sofern es sich um einen medizinisch indizierten Eingriff handelt, der von Krankenkasse übernommen wird.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Narbenkorrektur?

In manchen Fällen. Die Korrektur von Narben, die funktionelle Störungen (z.B. Bewegungseinschränkung oder Schmerzen) verursachen oder stark stigmatisierend sind, wird oft übernommen. Es muss jedoch vorgängig in jedem Fall ärztlich eine Kostengutsprache eingeholt werden.