Rahmenbedingungen
Die Behandlung findet gemäss entsprechender Voranmeldung in den Sprechstundenräumlichkeiten statt. Die Behandlung der Achseln ist zwar kurzzeitig etwas unangenehm, wird aber in den meisten Fällen gut ohne Betäubung toleriert. Auf Wunsch kann jedoch ca. 30 min vor der Behandlung eine Betäubungssalbe aufgetragen werden. Im seltenen Fall einer Behandlung von Händen oder Füssen wird eine örtliche Betäubung der Region empfohlen.
Behandlungsdauer
20 - 30 min
Technik
Das Botulinumtoxin wird in kleinen Mengen (meistens als sogenannte Einheiten angegeben) mit multiplen Stichen und einer sehr feinen Nadel im betroffenen Gebiet in ca. 1cm Abständen direkt unter die Haut gespritzt. Dies kann je nach Lokalisation für wenige Sekunden etwas unangenehm oder schmerzhaft sein.
Nachbehandlung
Die Behandlung bedarf keiner besonderen Nachsorge und es bestehen auch sonst keine körperlichen Einschränkungen.
Zu erwartende Folgen der Behandlung
Bei sehr dünner Haut kann es sein, dass es beim Nadelstich zu kleinsten Gefässverletzungen und einem sichtbaren kleinen Bluterguss (meist nur wenige Millimeter im Durchmesser) kommt. Dieser verschwindet in der Regel nach wenigen Tagen.
Die Wirkung der Behandlung ist nicht sofort bemerkbar. Meistens wird nach 3 bis 4 Tagen der erste Effekt bemerkbar, während die volle Wirkung erst nach 7 bis 10 Tagen erreicht wird.
Wie lange der Effekt anhält ist individuell verschieden, aber beträgt meistens 9 bis 12 Monate. Bei wiederholten Behandlungen kann sich die Wirkdauer in beide Richtungen verändern.
Nachkontrollen
Routinemässige Kontrollen sind keine vorgesehen. Zeigt sich nach voller Entfaltung der Behandlung (frühestens nach 7 d) eine ungenügende Wirkung, kann eine erneute Konsultation für allfällige Korrekturen/Nachspritzen vereinbart werden.
Insgesamt kann das Risiko von medizinischen Komplikationen einer Behandlung mit Botulinumtoxin als gering betrachtet werden. Auch sind die meisten unerwünschten Behandlungsfolgen nur vorübergehender Natur. Bei Patienten mit Nervenerkrankungen wie Myasthenia gravis oder Eaton-Lambert-Syndrom oder mit peripheren motorisch-neuropathischen Erkrankungen (z.B. amyotropher Lateralsklerose oder motorischer Neuropathie) sollten Behandlungen nicht oder nur unter speziell kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden.
Folgende unerwünschte Behandlungsfolgen können allgemein auftreten:
Häufig
Gelegentlich
Selten
Muss ich vor der Behandlung meine eigenen Medikamente absetzen?
In der Regel nicht. Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) erhöhen das Risiko von sichtbaren Blutergüssen, müssen aber deswegen nicht pausiert werden. Wir bitten Sie bei der Konsultation eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.
Was passiert, wenn ich mit dem Behandlungsresultat nicht zufrieden bin?
Es gibt für das Botulinumtoxin kein Gegenmittel, somit können lahmgelegte Areale nicht wieder „entlähmt“ oder aktiviert werden. In gewissen Situationen kann durch gezieltes Nachspritzen ein unzufriedenstellendes Resultat korrigiert werden. In allen übrigen Fällen muss das Abklingen der Wirkung des Toxins abgewartet werden.
Wie häufig sind Allergien auf Botulinumtoxin?
Allergien auf das Botulinumtoxin selber sind kaum bekannt. Selten wurden aber Allergien auf die Trägerprodukte beschrieben, die in der Aufarbeitung des Produktes verwendet werden. Wenn Sie bekannte Allergien haben, bitten wir Sie, Ihren Allergiepass und alle anderen notwendigen Informationen in die Sprechstunde mitzubringen.
Wie oft hintereinander kann man eine Botulinumtoxin Behandlung durchführen lassen?
Es gibt keine allgemeingültige Regel, wie oft eine Behandlung durchgeführt werden kann. Es macht sicherlich keinen Sinn, eine Behandlung zu wiederholen, bevor die Wirkung merklich nachgelassen und das übermässige Schwitzen wieder eingesetzt hat. Dies ist bei den meisten Personen frühestens nach 6 Monaten der Fall.
Kann man süchtig nach Botulinumtoxin werden?
Eine körperliche Abhängigkeit vom Botulinumtoxin ist nicht bekannt. Selten kann eine wiederholte Behandlung über Jahre einen gewissen Gewöhnungseffekt der behandelten Region bewirken, sodass mit der Zeit häufigere oder Behandlungen in höheren Dosierungen notwendig werden.
Kann man eine lebensgefährliche Botulinumtoxinvergiftung von einer Behandlung bei Hyperhidrosis bekommen?
Nein. Eine handelsübliche Flasche von Botulinumtoxin enthält 100 Einheiten, was auch der üblichen Dosis für die Behandlung von Hyperhidrosis (meist 50 Einheiten pro Achsel). Die errechnete tödliche Dosis des Toxins liegt bei etwa 3000 Einheiten, d.h. mindestens 30 Flaschen müssten gespritzt werden bis mögliche letale Folgen entstehen würden.
Kann man während der Schwangerschaft oder Stillperiode eine Behandlung mit Botulinumtoxin haben?
Es gibt keine Studien, die untersucht haben, ob das Toxin durch Plazenta oder Muttermilch in das Kind übertreten kann und welche Effekte es haben könnte. Aus diesem Grund führen wir strikt keine Behandlungen mit Botulinumtoxin während der Schwangerschaft oder Stillperiode durch.
Wie lange kann ich nach der Behandlung nicht arbeiten?
Es bestehen nach der Behandlung keine körperlichen Einschränkungen und somit auch keine Arbeitsunfähigkeit.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Behandlung mit Botulinumtoxin?
Manchmal. Bei medizinisch gesicherter Diagnose (inkl. Iod-Stärke Test) kann bei der Krankenkasse ein Kostengutsprachegesuch ärztlich eingereicht werden. Dies ist jedoch je nach Versicherung und Deckung nicht immer erfolgreich.
Wenn ich mit dem Resultat unzufrieden bin und nachgespritzt werden muss, muss ich die Kosten selber übernehmen?
Sofern Sie sich innerhalb von 14 Tagen nach der Behandlung aufgrund eines unbefriedigenden Resultats bei uns melden und einen entsprechenden Folgetermin vereinbaren, werden die Kosten der korrigierenden Behandlung auf Kulanz von Swissparc übernommen. Bei verzögerter Vorstellung (später als 14 Tage) müssen Sie für die Kosten einer allfälligen Nachbehandlung selber aufkommen.