Rahmenbedingungen
Die Operation kann gut in Lokalanästhesie und ambulant durchgeführt werden.
Operationsdauer
20 min.
Operationstechnik
Über einen ca. 2 cm langen, längs verlaufenden Hautschnitt am Übergang von der Hohlhand zum Handgelenk wird das Band, welches das Dach des Carpalkanals darstellt, aufgesucht und scharf durchtrennt. Hierdurch wird die Engstelle im Tunnel entlastet und die Sehnen können frei gleiten, ohne dass Druck auf den Nerven ausgeübt wird. Die Wunde wird danach mit einfachen Nähten verschlossen.
Nahtmaterial
Die Hautnähte bestehen meist aus nicht resorbierbarem Material und werden im Rahmen der ersten Nachkontrolle in der Sprechstunde entfernt.
Zu erwartende Operationsfolgen
Das Hauptziel der CTS Operation ist in erster Linie zu verhindern, dass der Druckschaden am Nerven weiter zunimmt.
Der unmittelbare Erfolg der Operation hängt davon ab, wie weit fortgeschritten die Erkrankung ist. Bei den meisten Patienten verschwinden die Schmerzen und das Kribbelgefühl fast sofort nach der Operation. Hat der Nerv jedoch bereits einen wesentlichen Schaden erlitten und ein konstantes Taubheitsgefühl oder Muskelschwund liegen vor, muss mindestens 6 – 12 Monate abgewartet werden, bis eine mögliche Besserung bemerkt wird. Da mit steigendem Alter die Erholungsfähigkeit von Nerven stetig abnimmt, können bei Spätstadien der Erkrankung diese Symptome unbeeinflusst bleiben.
Nachbehandlung
Nach der Operation wird ein gut gepolsterter Verband angebracht. Eine Ruhigstellung mit Schiene oder Gips ist nicht notwendig.
Die Hand darf nach Massgabe der Beschwerden für Alltagstätigkeiten sofort eingesetzt werden. Mit schweren manuellen Tätigkeiten und Heben von Lasten > 5 kg sollte mindestens bis zur gesicherten Wundheilung abgewartet werden (ca. 2 Wochen). Bei handwerklichen Berufen kann der Narbenschmerz auch nach 6 Wochen noch vorhanden sein.
Zum Duschen kann die Hand in einen Plastiksack eingepackt werden, bis der erste Verbandswechsel erfolgt ist.
Bei fortgeschrittenem CTS mit Kraftverlust und starkem Taubheitsgefühl wird manchmal im Anschluss an die Operation eine Handtherapie empfohlen.
Nachkontrollen
Routinemässige Nachkontrollen erfolgen nach 2 Wochen sowie nach 3 Monaten.
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der CTS Operation chirurgische Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer CTS Operation sind
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?
Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente, wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) können das Komplikationsrisko erhöhen und sollten evtl. nach ärztlicher Rücksprache für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Konsultation eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.
Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?
Für die Diagnosestellung des CTS wird eine Messung der Nervenleitfähigkeit (ENMG) vorausgesetzt. Diese wird von einem Neurologen durchgeführt und kann im Vorfeld bereits durch Ihren Hausarzt veranlasst werden. Weitere Untersuchungen sind meistens nicht notwendig. Wir bitten Sie aber, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.
Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?
Wir empfehlen in jedem Fall mit dem Rauchen mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation aufzuhören. Wundheilungsstörungen sind eine häufige Komplikation jeder Operation. Der Hauptgrund hierfür ist meist eine schlechte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet noch zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.
Ich hatte schon einmal eine CTS-Operation, die Symptome sind aber unverändert oder zurückgekommen. Kann es sein, dass ich nochmals eine benötige?
Prinzipiell ja. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass die Beschwerden auch wirklich auf ein CTS zurückzuführen sind. In den meisten Fällen werden wir eine erneute Untersuchung durch einen Neurologen veranlassen, um mögliche andere Ursachen auszuschliessen.
Ich habe Symptome an beiden Händen. Können beide Seiten in der gleichen Operation behandelt werden?
Technisch ist dies problemlos möglich. Es ist jedoch ratsam, nicht beide Hände in der gleichen Sitzung zu behandeln. Für die ersten 2 Wochen nach der Operation sind Sie allein schon wegen den Verbänden und möglichem Wundschmerz etwas eingeschränkt, was bei der beidseitigen Behandlung in Alltagstätigkeiten doch sehr erschwerend sein kann und möglicherweise die Erholungszeit verlängern wird. Sollten Sie unverhofft zudem noch Komplikationen entwickeln, wird sich die Erholungszeit bei beidseitiger Behandlung sicherlich noch weiter verlängern.
Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?
Alltagstätigkeiten sind meist ab sofort möglich. Leichte manuelle Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit, kann spätestens nach 2 Wochen wieder aufgenommen werden. Schwere handwerkliche Tätigkeit kann meist nach 4-6 Wochen wieder aufgenommen werden.
Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?
Ja.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer CTS Operation?
Ja. Bei gesicherter Diagnose handelt es sich um einen kassenpflichtigen Eingriff, welcher vollumfänglich übernommen wird.