Rahmenbedingungen
Die Operation findet immer unter Vollnarkose und unter stationären Bedingungen statt. Die Hospitalisationsdauer ist in der Regel 2 bis 3 Tage.
Operationsdauer
Ca. 3 Std.
Operationstechnik
Die Brustdrüse besteht vornehmlich aus Drüsengewebe und Fettgewebe, wobei der prozentuale Anteil an Fettgewebe mit dem Alter zunimmt. Bei der Brustverkleinerung wird durch Entfernung von Haut und Brustgewebe (Brustdrüse und Fettgewebe) das Volumen und Gewicht reduziert. Das verbleibende Brustgewebe und die Haut werden um die Brustwarze neu geformt und die Brust so auch gestrafft. Die Brustwarze muss hierfür versetzt werden. Damit die Brustwarze ihre Blut und Nervenversorgung behält, wird das Gewebe so umschnitten, dass sie an einem Gewebeblock, dem sogenannten Stiel, belassen wird.
Hautschnitt
Je nach Grösse und gewünschtem Zielvolumen der Brust muss die Brustwarze mehr oder weniger angehoben werden. Wie bei der Bruststraffung erfolgt die Schnittführung um die Brustwarze herum und dann vertikal nach unten bis zur unteren Brustfalte (Schlüssellochform). Bei grösseren Volumenreduktionen (> 500 g pro Seite) muss der Hautschnitt auch entlang der unteren Brustfalte erweitert werden, wonach die Narbe eine sogenannte “Ankerform“ annimmt.
Keine der Narben verlaufen oberhalb des Brustwarzenhofs und sind somit weder in einem BH noch in einem Bikini sichtbar.
Zielgrösse
Bei der Brustverkleinerung handelt es sich um einen medizinisch indizierten Eingriff mit dem Ziel einer wesentlichen Reduktion des Brustgewichts. Die Zielgrösse besprechen wir vorgängig mit Ihnen, basierend auf Ihrer Ausgangsgrösse, Körperstatur und Ihren Wunschvorstellungen. BH-Körbchengrössen sind keine standardisierte Masseinheit, sie können aber zur allgemeinen Orientierung und zum gegenseitigen Verständnis zwischen Ihnen und uns hilfreich sein.
Nahtmaterial
Die Operationswunden werden in der Regel mit resorbierbarem (selbstauflösendem) Nahtmaterial geschlossen.
Nachbehandlung
Bevor Sie am Operationstag die Klinik verlassen, wird Ihnen ein bügelloser Sport-BH angepasst, den Sie für weitere 6 Wochen Tag und Nacht tragen sollen.
In gewissen Fällen werden Drainagen eingelegt, um allfälliges Wundwasser oder Blut ableiten zu können. Diese werden vor Ihrer Entlassung entfernt.
Duschen ist in der Regel erlaubt. Die Wunden können durch abkleben jeweils trocken gehalten werden.
Wir empfehlen keine sportlichen oder oberkörperlastigen Tätigkeiten für 6 Wochen nach der Operation.
Nachkontrollen
Routinemässige Nachkontrollen in unserer Sprechstunde erfolgen nach 2 Wochen, 6 Wochen, 3 Monaten und 1 Jahr.
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Brustverkleinerung sowohl chirurgische wie auch narkosebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.
Allgemeine Risiken jeder Operation sind
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Brustverkleinerung sind
Seltene Komplikationen
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?
Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) können das Komplikationsrisko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Konsultation eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.
Kann ich nach der Operation noch Stillen?
Ca. 20% aller Frauen können auch ohne vorgängige Brustoperation nicht oder nur unzureichend Stillen. Grundsätzlich ist Stillen nach einer Brustverkleinerung möglich und sollte wenn erwünscht auf jeden Fall versucht werden. Statistisch gesehen können ca. 60 % aller Frauen nach einer Brustverkleinerung stillen.
Ist mein Brustkrebsrisiko nach der Operation erhöht?
Nein, das Brustkrebsrisiko ist vor und nach der Operation identisch.
Kann ich nach der Operation noch eine Mammographie haben?
Ja. Die Brustkrebsvorsorge kann und soll nach der Operation unverändert weitergeführt werden.
Kann eine Brustasymmetrie korrigiert werden?
Fast alle Frauen haben von Natur aus eine mehr oder weniger ausgeprägte Brustasymmetrie. Kleine Grössen- und Formunterschiede können technisch nicht korrigiert werden. Wesentliche Grössenunterschiede können mit der Operation angleichend korrigiert werden. Eine hundertprozentige Symmetrie kann nicht erreicht werden.
Muss ich mich nach der Operation langfristig körperlich einschränken?
Wir empfehlen für die ersten 6 Wochen nach der Operation keine oberkörperlastigen Tätigkeiten vorzunehmen. Dies schliesst auch das Heben schwerer Lasten (über 20 kg) und sportliche Aktivitäten wie Joggen ein. Nach dieser Heilungsperiode gibt es keine Einschränkungen.
Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?
Dies hängt von der Arbeitstätigkeit ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit, kann in der Regel nach 2 Wochen wieder aufgenommen werden.
Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?
Nur, sofern es sich um einen medizinisch indizierten Eingriff handelt, welcher von der Krankenkasse übernommen wird.
Für rein ästhetische Eingriffe kann kein Arbeitszeugnis ausgestellt werden. Wir empfehlen darum, den Operationszeitpunkt mit Einberechnung der Erholungszeit gut zu planen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Brustverkleinerung?
Bei nachgewiesenen medizinischen Beschwerden werden die Operationskosten von der Krankenkasse übernommen.
Folgende Richtwerte müssen jedoch nachweislich erfüllt sein:
Körpergewicht und Resektionsvolumen gelten als Richtwerte. Bei entsprechenden medizinischen Abklärungen (Evaluation durch einen Rhematologen, radiologische Abklärungen etc.) kann ebenfalls eine Leistungspflicht der Krankenkasse bestehen.
Wenn ich aufgrund einer Komplikation behandelt, hospitalisiert oder eventuell nochmals operiert werden muss, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Ja, sofern es sich um eine medizinische Komplikation wie zum Beispiel eine Infektion handelt.
Korrekturen von “ästhetischen Komplikationen” werden nicht übernommen.