Rahmenbedingungen
Die Operation findet immer in Vollnarkose und unter stationären Bedingungen statt. Die Hospitalisationsdauer beträgt meist eine Nacht.
Operationsdauer
4 bis 7 Std.
Operationstechnik
Der Hautschnitt beginnt in einer S-Form oberhalb des Ohrs im behaarten Bereich und folgt dem Vorderrand des Ohrs bis zum Ohrläppchen. Je nach den zu behandelnden Regionen kann er noch zusätzlich nach hinten in die behaarte Kopfregion ziehen. Die Haut wird bei den meisten Techniken dann von der darunterliegenden Bindegewebeschicht, welche die Muskulatur umhüllt (medizinisch SMAS), befreit. Die abgesunkenen Geweberegionen können hiernach in die gewünschte Position angehoben und mit tiefen Nähten fixiert werden. Die Haut wird dann zurückgelegt, der Überschuss entfernt und die Wunden zugenäht.
Nahtmaterial
Die Operationswunden werden teilweise mit resorbierbarem (auflösenden) und teilweise nicht-resorbierbarem Nahtmaterial geschlossen.
Häufige Kombinationseingriffe
Während die Halsstraffung über eine Schnitterweiterung in Richtung des behaarten Kopfanteils hinter dem Ohr erreicht werden kann, brauchen Stirnlift oder Ober- und Unterliderstraffung jeweils separate Hautschnitte. Die Operationszeit kann sich dadurch signifikant verlängern. Über einen kleinen Schnitt unterhalb des Kinns kann zusätzlich das Fett in der Halsregion abgesaugt werden. Eigenfettunterspritzung im Bereich der Wangen und Augen bewirken eine vorteilhaftere Umverteilung des Gesichtsvolumen. Spezielle Techniken der Unterspritzung mit Fettemulsion um die Mundpartie führen zu einer weiteren Hautglättung und Verbesserung der Hautstruktur.
Zu erwartende Folgeerscheinungen nach der Operation
Die Haut in der gesamten Augenpartie ist enorm dünn und anfällig für Schwellung und Verfärbung. Da Blutergüsse und Schwellung der Schwerkraft folgen, ist es während den ersten Tagen nach der Operation häufig, dass sich eine sichtbare Schwellung und Blauverfärbung der Unterlider, aber auch im gesamten Operationsgebiet bildet. Abschwellende Massnahmen wie Kühlen und Vermeiden von Kopftieflage können dies etwas vermindern.
In der ersten Zeit nach der Operation wird sich das Gewebe im Operationsgebiet durch die Schwellung und Straffung enorm gespannt anfühlen und möglicherweise auch überkorrigiert wirken. Das Endresultat der Operation ist meist frühestens nach 4 Wochen sichtbar.
Nachbehandlung
Noch während der Operation wird Ihnen ein gut gepolsterter Kopfverband angelegt. Dieser wird am ersten Tag nach der Operation entfernt. Unter Umständen wird danach ein Kompressionsverband massgefertigt, welcher für die ersten 1 bis 2 Wochen nach der Operation Tag und Nacht getragen werden sollte.
Eine körperliche Schonung wird mindestens für die erste Woche nach der Operation empfohlen. Ferner sollte das Operationsgebiet in den ersten 24 bis 48 Std. regelmässig gekühlt (kein Eis) und keine Kopftieflage eingenommen werden.
Die Fäden müssen nach 5 bis 7 Tagen entfernt werden. Dies erfolgt im Rahmen der ersten Nachkontrolle in der Sprechstunde.
Duschen und Haare waschen ist erlaubt, hierfür darf der Kompressionsverband kurzzeitig abgenommen werden.
Obwohl körperlich nach der Operation eigentlich keine Einschränkungen bestehen, wird empfohlen, schwere körperliche Arbeit, inklusive Sport für mindestens 4 Wochen auszulassen. Sofern die Wundheilung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, sollten Sie sich bis zur gesicherten Wundheilung und komplettem Rückgang der Schwellung schonen.
Nachkontrollen
Routinemässige Nachkontrollen in unserer Sprechstunde erfolgen nach 1 Woche, 6 Wochen, 6 Monaten und 1 Jahr.
Wie bei jeder Operation bestehen auch beim Facelift sowohl chirurgische wie auch anästhesiebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Immunschwächen, Gerinnungsstörungen, sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Stirn und Brauenlifts sind
Seltene Komplikationen sind
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?
Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente, wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) können das Komplikationsrisko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Konsultation eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.
Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?
Vor der Operation muss in jedem Fall geklärt werden, ob bei Ihnen Begleiterkrankungen (insbesondere Herz-Kreislauf und Lungenprobleme) bestehen, welche mit einem erhöhten Narkoserisiko verbunden sind.
Wir bitten Sie, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.
Ab welchem Alter sollte man ein Facelift haben?
Der Alterungsprozess ist so individuell wie die eigenen Wünsche und Erwartungen an die persönliche Erscheinung. Es gibt für keinen ästhetischen Eingriff einen definierten optimalen Zeitpunkt. Wichtig ist, dass die Unzufriedenheit bzw. der Leidensdruck der aktuellen Situation sowohl die chirurgischen wie auch narkosebedingten Risiken der Operation rechtfertigen.
Wie lange hält ein Facelift?
Dies ist sehr individuell. Keine ästhetische Operation hält den Alterungsprozess der Gewebe auf. Somit werden nach einem Facelift weiterhin die gleichen Faktoren, insbesondere Gewebserschlaffung und Schwerkraft, den Alterungsprozess vorantreiben. Durchschnittlich hält der Straffungseffekt bei den meisten Personen 5 bis 10 Jahre an.
Ich hatte früher schon einmal ein Facelift. Kann ich eine “Nachstraffung” haben?
Ja. Nachstraffungen sind prinzipiell auch mehr als einmal möglich. Die Komplikationsrisiken (insbesondere Schädigung von Gesichtsnerven und Hautnekrosen) jeder nochmaligen Operation sind jedoch erhöht. Ebenso muss betont werden, dass die Erwartungen an das ästhetische Resultat einer Folgeoperation nicht gleich hoch wie bei der Erstoperation gestellt werden dürfen.
Müssen meine Haare für die Operation rasiert werden?
Nein. Obwohl ein Grossteil der Hautschnitte innerhalb der behaarten Kopfhaut zu liegen kommen, können diese ohne Rasur durchgeführt werden.
Mein Gesicht ist nicht symmetrisch. Kann diese Asymmetrie korrigiert werden?
Kaum jemand hat ein komplett symmetrisches Gesicht. Eine gewisse Korrektur einer Asymmetrie ist möglich und wird in jedem Fall versucht. Meist betrifft jedoch die bestehende Asymmetrie mehrere Gesichtspartien und manchmal auch die darunterliegenden Knochen. Somit kann es gut sein, dass auch bei präzisem Angleichen der Weichteile die Gesamterscheinung des Gesichts nach der Operation nicht hundertprozentig symmetrisch sein wird.
Ich wünsche eine chirurgische Behandlung mehrerer Gesichtsregionen. Können diese in der gleichen Sitzung durchgeführt werden?
Ja. Grundsätzlich kann sogar das ganze Gesicht inklusive der Halsregion in einer Operation geliftet werden. Um ein möglichst harmonisches Endresultat zu erhalten müssen sogar oft mehr als eine Region behandelt werden. Die Operationszeit wird jedoch wesentlich verlängert (ein komplettes Stirn-, Hals- und Facelift kann gut 7 bis 8 Stunden dauern) und die Komplikationsrate erhöht.
Was passiert, wenn bei der Operation der Gesichtsnerv durchtrennt wird?
Der Gesichtsnerv (medizinisch Nervus Facialis) versorgt mit seinen verschiedenen Ästen die mimischen Gesichtsmuskeln. Je nachdem, welcher Ast betroffen ist, kommt es bei einer Durchtrennung zum Funktionsausfall dieser Muskelgruppe. Speziell beim Facelift muss auf die Äste, welche den Augenschliessmuskel und den Mund versorgen, geachtet werden, weil diese direkt durch das Operationsgebiet verlaufen.
Rein durch die Schwellung und Dehnung der Gewebe während der Operation ist es relativ häufig, dass sich in den ersten Tagen eine Schwäche der Gesichtsmuskeln im Operationsgebiet zeigt. Diese sollte sich aber innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen komplett erholen.
Bei Verdacht auf eine komplette Durchtrennung eines Gesichtsnerven müssen in einer erneuten Operation die Nervenendigungen aufgesucht und bei Bedarf zusammengenäht werden.
Kann ich nach der Operation Make-up tragen?
Ja, zum Teil. Bis die Wunden komplett geheilt sind (meist 1 Woche), sollte das Operationsgebiet möglichst sauber gehalten werden. So empfehlen wir in dieser Zeit kein Make-up direkt auf die Operationswunde aufzutragen. Die übrigen Gesichtspartien können problemlos abgedeckt werden.
Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?
Obwohl körperlich nach der Operation eigentlich keine Einschränkungen bestehen, wird empfohlen, schwere körperliche Arbeit, inklusive Sport für mindestens 4 Wochen auszulassen. Sofern die Wundheilung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, sollten Sie sich bis zur gesicherten Wundheilung und komplettem Rückgang der Schwellung schonen.
Es ist zu erwarten, dass Sie nach der Operation für einige Tage eine gut sichtbare Blauverfärbung und Schwellung im ganzen Operationsgebiet haben werden. Für die meisten Personen bedeutet dies, dass sie für mindestens 1 bis 2 Wochen nicht wirklich gesellschaftsfähig sind. Insbesondere ist dies bei einer Arbeit mit Kundenkontakt zu beachten. Es kann für die Zeit nach der Operation jedoch kein medizinisches Arbeitszeugnis ausgestellt werden. Wir empfehlen somit eine gute Planung des Operationstermins.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten eines Facelifts?
Nein. Das Facelift ist ein ästhetischer Eingriff, welcher von der Krankenkasse nicht übernommen wird.
Wenn ich aufgrund einer Komplikation behandelt, hospitalisiert oder eventuell nochmals operiert werden muss, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Ja, sofern es sich um eine medizinische Komplikation wie zum Beispiel eine Infektion handelt.
Korrekturen von “ästhetischen Komplikationen” werden nicht übernommen.