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Swissparc AG, Ihr kompetenter Partner für plastische und rekonstruktive Chirurgie sowie Dermatologie und Venerologie

Untere Körperstraffung – Lower Body Lift

Rahmenbedingungen

Die Operation findet immer in Vollnarkose und unter stationären Bedingungen statt. Die Hospitalisationsdauer beträgt meist 4 bis 5 Tage.  

Operationsdauer

2 bis 3 Std.

Operationstechnik

Die Operation beginnt meist mit der Rücken und Flankenpartie in Bauchlage. Die Schnittführung wird vor Beginn der Operation im Stehen so geplant und eingezeichnet, dass die endgültige Narbe von den Hüftknochen seitlich in einem geschwungenen Bogen zum Oberrand der Gesässspalte verläuft. Nach Entfernung des Gewebeüberschusses werden die Wunden mit tiefen und oberflächlichen Nähten verschlossen. Noch in Narkose wird der Patient resp. die Patientin auf den Rücken umgelagert. 

Zur Behandlung der Bauchregion wird der Hautschnitt auf Höhe der Hüftknochen nach vorne weitergeführt und verläuft mittig knapp oberhalb der Schamregion. Wie bei einer Abdominoplastik wird das Unterhautgewebe zentral bis zum Rippenbogen von der darunterliegenden Muskelfaszie abgelöst. Der Bauchnabel wird umschnitten und an seinem Stiel belassen. Falls nötig kann mit einer vertikal verlaufenden Naht über der geraden Bauchmuskulatur die Muskelfaszie gerafft werden. Der Haut- und Gewebeüberschuss wird abgeschätzt und dann entfernt. Die Wundränder werden mit tiefen und oberflächlichen Nähten verschlossen und der Bauchnabel durch einen Hautschnitt auf der anatomisch korrekten Höhe neu eingenäht.

lower body lift wp
 
Nahtmaterial

Sowohl die tiefen wie auch oberflächlichen Nähte werden mit resorbierbarem (selbstauflösendem) Nahtmaterial durchgeführt.

Nachbehandlung

Da es sich um grosse Wundflächen handelt, werden mehrere Wunddrainagen eingelegt. Diese werden entfernt, sobald die Fördermenge gering ist (Richtwert: unter 30 ml über 24 Std.).

Ein Bauchgurt oder Kompressionsmieder muss für mindestens 6 Wochen nach der Operation Tag und Nacht getragen werden.

In der Regel dürfen Sie unmittelbar nach der Operation aufstehen. In den ersten Tagen sollte dies jedoch in leicht gebückter Haltung erfolgen. Insbesondere nach zusätzlicher Straffung der Muskelfaszie sollte bei Tätigkeiten, welche die Bauchmuskulatur beanspruchen (Aufstehen, Niessen, Husten etc.), die Bauchwand mit Händedruck gestützt werden.

Die Verbände werden bei Bedarf regelmässig gewechselt. Nach der Spitalentlassung können die Verbände, wenn sie trocken und sauber sind, bis zur ersten Nachkontrolle in der Sprechstunde belassen werden. Über die meisten Verbände darf geduscht werden.

Leichte körperliche Arbeit, inklusive Autofahren, kann in der Regel nach ca. 4 Wochen zumindest teilweise wieder aufgenommen werden. Schwere körperliche Arbeit und sowie sportliche Tätigkeiten werden  frühestens nach 6 Wochen (bei einer Raffung der Muskelfaszie sogar erst nach 12 Wochen) empfohlen.

Nachkontrollen

Routinemässige Nachkontrollen durch unsere Wundexpertinnen und das Ärzteteam erfolgen in unserer Praxis. Die Häufigkeit der Kontrollen richtet sich nach dem Heilungsverlauf. Auf Wunsch kann auch Ihr Hausarzt/-ärztin und/oder die Spitex in die Nachsorge eingebunden werden.

Physiotherapie/Narbenpflege

Bei derart grossen Wundflächen und langen Hautschnitten ist die Wundheilung für Ihren Körper eine besondere Herausforderung. Hierbei spielen Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) durch Lymphstau eine wesentliche Rolle. Physiotherapeutische Massnahmen wie Lymphdrainage und Narbenmassage können den Heilungsverlauf stark positiv beeinflussen und gehören bei uns zur standardmässigen Nachbehandlung.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Physiotherapie nach Straffungsoperationen.

Wie bei jeder Operation bestehen auch beim Lower Body Lift sowohl chirurgische wie auch narkosebedingte Risiken. Nebst der Länge der Operation erhöhen Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen das Komplikationsrisiko wesentlich. Ferner können speziell bariatrische Operationen zu unerkannten Mangelernährungszuständen führen, welche das Komplikationsrisiko unter Umständen weiter erhöhen.

Allgemeine Risiken jeder Operation sind
  • Nachblutung
  • Infektion
  • Thrombose (inklusive Lungenembolie)
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen eines Lower Body Lifts sind
  • Wundheilungsstörungen
  • Hämatom
  • Serom
  • Infektion
  • unschöne oder asymmetrische Narben
  • Dog ears
  • Bleibende Gefühlsstörung der Haut
Seltene Komplikationen eines Lower Body Lifts sind
  • Absterben des Nabels
  • Haut- und/oder Gewebenekrose
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?

Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) können das Komplikationsrisiko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Operationsvorbesprechung eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.

Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?

Vor der Operation muss in jedem Fall geklärt werden, ob bei Ihnen Begleiterkrankungen (insbesondere Herz-, Kreislauf- und/oder Lungenprobleme) bestehen, welche mit einem erhöhten Narkoserisiko verbunden sind. Eine aktuelle Blutuntersuchung (nicht älter als 2 Monate) mit Hämoglobin, Gerinnungsparameter, Leber- und Nierenwerten sowie Ernährungsparameter (Eiweiss, Spurenelemente) ist in jedem Fall erwünscht.

Wir bitten Sie, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.

Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?

Wir empfehlen in jedem Fall mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören. Eine der häufigsten Komplikationen eines Lower Body Lifts sind Wundheilungsstörungen. Im schlimmsten Fall kann dies zum Absterben grösserer Areale der Haut im Bereiche der Wundränder führen und somit einen direkten Wundverschluss verunmöglichen. Der Hauptgrund hierfür ist eine schlechte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.

Kann es sein, dass ich während oder nach der Operation eine Bluttransfusion benötige?

Selten, ja. Ein Body Lift ist ein grosser Eingriff mit riesigen Wundflächen. Meist werden bei der Operation mehrere Kilogramm Gewebe entfernt. Dies kann unter Umständen während oder nach der Operation zu einem Abfall des Blutvolumens (meist gemessen am Hämoglobinwert) führen. Ein gewisser Blutverlust kann problemlos mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr kompensiert werden. Hingegen können grössere Blutverluste zu Kreislaufproblemen führen und sollten dann mit Blutkonserven behandelt werden.

Ausser in einer akuten, lebensgefährlichen Notfallsituation werden ohne Ihr Einverständnis zu keinem Zeitpunkt Blutprodukte verabreicht. 

Was passiert, wenn ich ein Serom entwickle?

Ein Serom ist eine relativ häufige Komplikation nach sämtlichen Operationen mit grossen Wundflächen. Das Serom selber ist ungefährlich, dessen Behandlung kann jedoch ärgerlich und mühselig sein. Kleine Flüssigkeitsansammlungen können einfach belassen werden, bis der Körper sie von selber abbaut. Bei grösseren Flüssigkeitsmengen sollte die Flüssigkeit mit einer Nadel abpunktiert werden. Dies erfolgt im Rahmen einer Sprechstundenkonsultation und ist in der Regel schmerzlos. In manchen Fällen bedarf es jedoch wiederholter Punktionen über mehrere Wochen.  Eine Kompressionsweste kann eine rasche Verklebung der Wundflächen bewirken.

Ich habe Hautüberschüsse an mehreren Körperregionen. Können beispielsweise meine Oberarme, Bauch oder Oberschenkel zusammen mit einem Lower Body Lift in der gleichen Narkose korrigiert werden?

Das ist technisch in gewissen Fällen möglich. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Kombinationseingriffe mit einer deutlich verlängerten Operationszeit und aufgrund der ausgedehnten Wundflächen mit einem wesentlich erhöhten Komplikationsrisiko verbunden sind. Auch ist die Erholungszeit signifikant länger. Somit werden Kombinationseingriffe nur in ausgewählten Situationen empfohlen.  

Warum muss man den Bauchnabel versetzen?

Da die Haut unterhalb des Bauchnabels ausgeschnitten wird, muss die Haut vom Oberbauch über den Bauchnabel bis zum Schambein gezogen werden, um die Wunde wieder verschliessen zu können. Soll der Nabel wieder die ursprüngliche Position haben, muss er durch ein Loch in der gestrafften Haut neu ausgeleitet und eingenäht werden. Er wird also nicht wirklich “versetzt”.

Was passiert, wenn der Bauchnabel abstirbt?

Der Nabel ist eigentlich lediglich ein Narbenstrang und hat bis auf die gewohnte optische Erscheinung keine Funktion. Insbesondere bei einer dickeren Unterhautgewebeschicht kann der Strang relativ lang sein. Wenn der Nabel bei der Operation umschnitten wird, kann es geschehen, dass er eine unzureichende Blutversorgung behält. Im seltenen Fall, dass der Nabel komplett abstirbt, muss er entfernt werden, und die Wunde wird darüber direkt verschlossen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann, sofern dies erwünscht ist, ein Nabel rekonstruiert werden.

Kann die Raffnaht der Muskelfaszie reissen und ist das gefährlich?

Das Prinzip der Raffung der Muskelfaszie mit einer Naht ist, dass mit der Zeit die Faszie in der neuen gerafften Position vernarbt. Somit wird die Bauchwand nicht durch die Naht selber, sondern durch das Narbengewebe gehalten. Der Vernarbungsprozess dauert jedoch einige Monate. Während dieser Zeit kann bei starker Belastung der Bauchwand die Naht durchaus reissen. Dies ist nicht gefährlich und bedarf sicherlich keiner notfallmässigen Handlung. Es ist jedoch möglich, dass das kosmetische Endresultat der Operation nicht optimal sein wird.

Darf ich nach einem Lower Body Lift mit Raffnaht der Muskelfaszie noch schwanger werden?

Grundsätzlich ist eine Schwangerschaft nach einer Raffung der Muskelfaszie unproblematisch, da sich das Gewebe ausserhalb der gerafften Zone unverändert ausdehnen kann. Wir empfehlen jedoch, die Operation erst nach abgeschlossener Familienplanung durchzuführen, da durch einer Schwangerschaft die Gewebe unweigerlich wieder neu erschlaffen.

Ich habe eine Nabel- oder Bauchwandhernie. Kann ich dennoch eine Lower Body Lift haben?

In den meisten Fällen ja. Vor der Operation muss jedoch das Vorliegen und das Ausmass einer allfälligen Hernie abgeklärt werden. Sehr kleine Nabelhernien haben keinen Einfluss auf die Operation. Grössere Nabel- oder Bauchwandhernien sind, je nach Ausdehnung und Voroperation, allerdings komplexere Eingriffe und bedürfen einer entsprechenden Planung. Nicht selten wird in solchen Fällen ein Viszeralchirurge (Spezialist für Bauchchirurgie) beigezogen.

Ich hatte früher eine Operation am Bauch und habe eine lange Narbe. Kann ich dennoch einen Lower Body Lift haben?

In den meisten Fällen ja. Dies hängt jedoch vom Verlauf der Narbe ab. Unter Umständen muss die übliche Operationstechnik angepasst werden. Die Entscheidung, ob ein Lower Body Lift möglich ist, muss von Fall zu Fall abgeschätzt werden.

Ich hatte einen Kaiserschnitt. Kann ich dennoch einen Lower Body Lift haben?

Ja. Die Kaiserschnittnarbe kann in die Schnittführung einbezogen werden.

Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?

Dies hängt von der Arbeitstätigkeit ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit oder auch Autofahren, kann normalerweise nach etwa 4 Wochen wieder aufgenommen werden. Schwere körperliche Arbeit und sportliche Tätigkeiten werden frühestens nach komplettem Abschluss der Wundheilung (Richtwert 6 Wochen) empfohlen.

Insbesondere wenn Sie Kleinkinder haben ist es empfehlenswert, dass Sie während der Erholungszeit Unterstützung für Haushalt und Kinderbetreuung sicherstellen

Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?

Ja, sofern es sich um einen medizinisch indizierten Eingriff handelt, welcher von der Krankenkasse übernommen wird.

Bei mir ist die Korrektur mehrerer Körperregionen vorgesehen. Wie lange muss ich zwischen den Operationen warten?

Body Lifts sind grosse Operationen mit einem relativ hohen Komplikationsrisiko und einer längeren Erholungszeit. Aus medizinischer Sicht müssen sicher sämtliche Wunden der ersten Operation komplett geheilt sein und Sie sich körperlich vollständig erholt haben. Als Richtwert empfehlen wir, mindestens 4 bis 6 Monate zwischen den Operationen zu warten.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten eines Body Lifts?

Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es muss sicherlich ein nachgewiesener, wesentlicher und stabiler Gewichtsverlust (mindestens ein Jahr) vorliegen. Ein zusätzliches Argument für eine Kostenübernahme sind medizinische Beschwerden wie wiederkehrende Hautprobleme (Infektionen, Ausschläge) oder wenn der Gewebeüberschuss ein erhebliches mechanisches Hindernis darstellt. In jedem Fall muss vorgängig eine Kostengutsprache ärztlich eingeholt werden.

Wenn ich aufgrund einer Komplikation behandelt, hospitalisiert oder eventuell nochmals operiert werden muss, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Ja, sofern es sich um eine medizinische Komplikation wie zum Beispiel eine Infektion handelt.

Korrekturen von “ästhetischen Komplikationen” werden nicht übernommen.